Franziskus: Johannes Paul II. hat Frauenordination-Frage endgültig beantwortet

Der italienische Priester und Professor der Philosophie an der Päpstlichen Lateranuniversität Don Luigi Maria Epicoco wird nächste Woche ein Buch (San Giovanni Paolo Magno) über Papst Johannes Paul II. herausbringen, welches er gemeinsam mit Papst Franziskus geschrieben hat. Bereits jetzt ist bekannt, dass besonders drei Stellen in dem Buch sich mit heutigen Problemen in der Kirche und der Gesellschaft beschäftigen: Zölibat, Frauenordination und “Gender Theory”!

Jorge Mario Bergoglio wird in das Kardinalskollegium
aufgenommen (2001)
Im Jahr 1992 ernannte Papst Johannes Paul II. den Generaloberen der Jesuiten in Argentinien, Pater Jorge Mario Bergoglio, zum Weihbischof in Buenos Aires, bevor er im Jahr 1998 zum Koadjutor des Erzbischofs der gleichen Diözese ernannt wurde. Nach dem Tod von Kardinal Antonio Quarracino im Jahr 1998 übernahm Bergoglio die Leitung der Erzdiözese und wurde dann, im Jahr 2001, von Johannes Paul II. in das Kardinalskollegium aufgenommen.  

Die Verbindung zwischen Bergoglio und dem polnischen Papst wird natürlich auch im Buch ein großes Thema sein. Das Buch in erster Linie jedoch eine Art Biografie, welcher dann ein Teil angehängt wird, in welchem sich Papst Franziskus den Fragen des 39-jährigen Don Epicoco stellt.  
Im Laufe des Buchs kommt das Gespräch der beiden, neben der Spiritualität und dem Leben von Johannes Paul II., auch zu den heutigen Streitpunkte Zölibat und Frauenordination.

Epicoco stellt dem argentinischen Papst zu ersterem die Frage, ob die Abschaffung des Pflichtzölibats eine Lösung für den Mangel an Priesternachwuchs sei. “Ich bin überzeugt, dass der Zölibat ein Geschenk, eine Gnade ist, und in der Nachfolge von Paul VI., Johannes Paul II. und Benedikt XVI. fühle ich mich stark verpflichtet, den Zölibat als eine entscheidende Gnade zu betrachten, die die lateinisch-katholische Kirche kennzeichnet. Ich wiederhole: Es ist eine Gnade.”, so Franziskus darauf.  


Im Jahr 1994 veröffentlichte Papst Johannes Paul II. das Apostolische Schreiben Ordinatio sacerdotalis, in welcher er folgende Worte schrieb: "Die Priesterweihe, durch welche das von Christus seinen Aposteln anvertraute Amt übertragen wird, die Gläubigen zu lehren, zu heiligen und zu leiten, war in der katholischen Kirche von Anfang an ausschließlich Männern vorbehalten. An dieser Tradition haben auch die Ostkirchen getreu festgehalten." (OS 1)

Als Dom Epicoco beginnt über das Thema Frauenordination zu fragen, meinte Papst Franziskus: “Die Frage steht nicht mehr zur Diskussion, da die Verkündigung von Johannes Paul II. endgültig war”. Hängt jedoch direkt an, dass es Frauen, wie die Mutter Gottes, sind, die “die Kirche lehren, die Nacht im Vertrauen auf das Tageslicht zu durchschreiten, auch wenn das Tageslicht noch weit entfernt ist. Nur eine Frau ist in der Lage, uns eine Liebe zu lehren, die Hoffnung ist.”

Ein weiteres Thema, welches angeschnitten wurde, war “Gender Theory”, welches der Heilige Vater als “gefährliches” kulturelles Ziel, die Unterschiede zwischen Mann und Frau zu löschen. “Es würde alles homogen und neutral machen. Es ist ein Angriff auf die Differenz, auf die Kreativität Gottes und auf Männer und Frauen.”, so Papst Franziskus.  
Er erklärt zudem, dass er damit nicht Homosexuelle meinte, welche wir begleiten und ihnen seelsorgerische Hilfe anbieten sollten. 

Das Buchcover

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