180 Tage Sedisvakanz - Wer wird neuer Bischof von Augsburg?

Als Papst Franziskus am 4. Juli dieses Jahres den altersbedingten Rücktritt von Bischof Konrad Zdarsa annahm, ging das Bistum Augsburg in eine Phase der Sedisvakanz über, welche bis zum heutigen Tage anhält und wohl auch ins neue Jahr übergehen wird. Wann die Gläubigen des Bistums wieder einen Oberhirten an ihrer Spitze haben werden ist noch unbekannt, jedoch gab der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising Kardinal Reinhard Marx in den Tagen vor Weihnachten bekannt, dass es “in Bälde” einen neuen Bischof von Augsburg geben wird.

Die Kandidatenliste sollte vom Diözesanadministrator des Bistums Augsburg, Bertram Meier (Foto), angeführt werden. Der 59-Jährige wurde am 8. Juli dieses Jahres vom Domkapitel zum Diözesanadministrator gewählt und leitet seit diesem Tag die Führung des Bistums. Meier ist im Vatikan kein Unbekannter, so war er von seinem Eintritt in den Dienst des Heiligen Stuhls im Jahr 1998 bis 2002 Leiter der deutschsprachigen Abteilung im vatikanischen Staatssekretariat und ebenfalls Vizerektor am Campo Santo Teutonico. Im Jahr 2000 wurde er dann zum Domkapitular in Augsburg ernannt. Im Jahr 2014 folgte die Ernennung zum Leiter des Bischöflichen Seelsorgeamts und zum Bischofsvikar für Ökumene und interreligiösen Dialog ernannt. Besonders im Bistum Augsburg ist Diözesanadministrator Meier sehr bekannt, nachdem er in den letzten Jahren, im Auftrag von Bischof Zdarsa, viele Dekanate und Pfarreien des Bistums besuchte. 

Diözesanadministrator Betram Meier

Ebenfalls bekannt im Bistum ist Weihbischof Florian Wörner. Mit 42 Jahren wurde der damalige Diözesanjugendpfarrer im Jahr 2012 zum jüngsten Bischof in Deutschland geweiht. Wörner gilt als Schützling vom nun emeritierten Bischof Konrad Zdarsa und gilt wohl als dessen Wunschnachfolger. Zudem scheint Wörner über die Lagergrenzen des Klerus hinaus sehr beliebt zu sein.

Einige bayerischen Bischöfe bringen wohl vor allem den Bamberger Weihbischof Herwig Gössl ins Rennen, sagt mir eine Quelle mit Kenntnis der Situation. Der 52-Jährige wurde im Jahr 2014 von Papst Franziskus zum Weihbischof in Bamberg ernannt und ist ein Bischof, wie ihn sich der Heilige Vater wahrscheinlich wünschen würde.

Erst am 3. Dezember wurde mit Josef Marketz in Gurk-Klagenfurt der Vorsitzender eines Caritasverbands (in diesem Fall von dem Kärntner Caritasverband) zum Bischof ernannt und gleiches könnte auch ins Augsburg geschehen. Dr. Peter Neher ist bereits seit dem Jahr 2003 der Präsident des Deutschen Caritasverbandes. Neher ist im Vatikan auch nicht unbekannt, so wurde er im Jahr 2005 von Papst Benedikt XVI. zum Päpstlichen Rat „Cor Unum“ berufen. Zudem war von 1994 bis 1999 Subregens des Bischöflichen Priesterseminars in Augsburg.
Einen ehemaligen Regens des Bischöflichen Priesterseminars in Augsburg, welchen ich als Kandidaten für die Nachfolge von Bischof Zdarsa gehört habe, ist Christian Hartl, welcher seit 2016 Hauptgeschäftsführer von Renovabis ist.

Als Außenseiter auf die Ernennung zum Bischof von Augsburg werden Peter Klasvogt, Direktor des Sozialinstituts Kommende Dortmund, sowie der Katholischen Akademie Schwerte, und Jeremias Schröder, der Abtpräses der Benediktinerkongregation von St. Ottilien, genannt.


Foto Quelle: https://presse-augsburg.de/macht-hoch-die-tuer-praelat-bertram-meier-predigt-an-den-adventssonntagen-im-augsburger-dom/63989/ (Bertram Meier)

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