Genua, Neapel, Turin - Wendepunkte in italienischen Erzbistümern!
Am 15. Februar des letzten Jahres lehnte Papst Franziskus den altersbedingten Rücktrittsgesuch von Kardinal Angelo Bagnasco, dem Erzbischof von Genua und ehemaliger Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz, ab und verlängerte seine Amtszeit um zwei Jahre. Diese zwei Jahre gehen nun zu Ende und in Kürze wird wohl die Bekanntgabe eines neuen Erzbischof von Genua erwartet. Aber nicht nur in Genua, sondern auch in Neapel und Turin stehen Führungswechsel bevor.
Wer dafür in Frage kommt und was dies, vor allem für das konservative Genua, bedeuten könnte, werdet ihr hier erfahren.
Der 77-Jährige Angelo Bagnasco gehört zu den bekannteren Anhängern des konservativen Flügel der Kirche, was vermutlich vor allem mit seinem Status als Schützling des ehemaligen Erzbischof von Genua, Kardinal Giuseppe Siri, zu tun hat, welcher in gleich vier Konklaven (1958, 1963 und den beiden in 1978) als führender Kandidat für das Papstamt galt. Auch Bagnasco war wohl, im Jahr 2013, als Kandidat für die Wahl zum Papst im Gespräch, jedoch nur als potenzieller Kompromisskandidat. Bereits im Jahr 2007, bei seiner Ernennung zum Vorsitzenden der Italienischen Bischofskonferenz, war (damals noch Erzbischof) Bagnasco als solcher Kompromisskandidat zum Einsatz gekommen, da weder das liberale Lager (vermutlich in Form von Kardinal Tettamanzi von Mailand) noch das konservative Lager (vermutlich die Kardinäle Scola, damals aus Venedig, oder Caffarra aus Bologna) Papst Benedikt XVI. von ihren Kandidaten überzeugen konnten.
Nichts desto trotz ist Bagnasco ein sehr angesehener Mann und auch Papst Franziskus schätzt diesen, weshalb er seine Amtszeit um zwei Jahre, über das Rücktrittsalter von 75 hinaus, verlängerte. Doch nun läuft diese Verlängerung der Amtszeit, wie bereits erwähnt, aus und es stellt sich die Frage: Wer wird dieses wichtige Erzbistum in Ligurien übernehmen?
Doch nicht so schnell, denn die Namen, welche in Bezug auf Genua genannt werden, werden häufig auch mit anderen wichtigen Erzbistümern genannt. In diesem Fall sind dies die Erzbistümer Turin und Neapel.
Letzteres wird aktuell von Kardinal Crescenzio Sepe geleitet, welcher im Jahr 2006 die Leitung der kampanischen Erzdiözese übernahm. Zuvor war der nun 76-Jährige als Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker tätig, wurde jedoch nur ein Jahr nach der Wahl von Papst Benedikt XVI. nach Neapel geschickt. Sein Versetzung wird häufig als Folge seines Handelns mit der Katholischen Kirche in China angesehen, in dessen Bezug Kardinal Joseph Zen, der emeritierte Bischof von Hong Kong, meinte, dass Sepe “nichts getan hat” und “nicht gut war”.
Die Erzdiözese Turin wird seit dem Jahr 2010 von Erzbischof Cesare Nosiglia geleitet, welcher im letzten Oktober das Rücktrittsalter von 75 Jahren erreicht hat. Papst Franziskus gab jedoch bereits bekannt, dass es bis zum Jahr 2021 vermutlich keinen Führungswechsel in Turin geben wird. So wie es aktuell aussieht, wird Erzbischof Nosiglia als erster Erzbischof von Turin, seit dem Jahr 1891, nicht die Kardinalswürde erhalten.
Kommen wir nun zu den potenziellen Nachfolgern, wobei wir zuerst besonders auf einen Kandidaten einen besonderen Blick werfen müssen: Bischof Vittorio Francesco Viola!
Der Bischof von Tortona wurde im Jahr 2014, von Papst Franziskus, zu diesem Posten ernannt und gilt seither als potenzieller Nachfolger für alle möglichen Posten in Italien. Der gerade einmal 54-Jährige Franziskaner leitete zuvor die Caritas in Assisi.
Kardinal Bagnasco und Bischof Viola |
Als Erzbischof Nosiglia im Oktober letzten Jahres seinen 75. Jährigen Geburtstag wurde Viola’s Name bereits als dessen wahrscheinlichster Nachfolger in den Medien genannt und noch immer ist der Konsens, dass Viola nach Turin transferiert werden könnte. Es gibt dabei jedoch ein großes “Aber”: Dies wird wohl nur geschehen, wenn Viola nicht zuvor zum Erzbischof von Genua ernannt wird, was aktuell als am wahrscheinlichsten gilt.
Viola wäre aus vielen Gründen eine gute Wahl für Franziskus als Nachfolger von Kardinal Bagnasco. Der Franziskaner ist nicht nur Teil des Ordens, wessen Gründer als Namensgeber von Papst Franziskus gilt, sondern lebt die Grundsätze des heiligen Franz von Assisi auch als Bischof. Vor allem in seinem Dienst für die Armen ist er sehr nahe an den Visionen von Franziskus. Gleichzeitig würde er mit Viola einen Mann nach Genua schicken, welcher offensichtlich eher dem progressiven Lager der Kirche angehört. Dies könnte das Erzbistum von Genua, welches seit der Zeit von Kardinal Siri als eines der Konservativsten in Italien gilt, in eine andere Richtung wenden.
Ein kleines, jedoch aussagekräftiges Zeichen für die Ansichten von Bischof Viola ist, dass er wohl den Bischofsring von Annibale Bugnini trägt, welcher bekannterweise die Neue Messe entworfen hat.
Guido Marini |
Im Gegensatz könnte sich Papst Franziskus auch dazu entscheiden, dass er Genua als vielleicht letztes konservatives Lager in Italien bestehen lässt und den Gläubigen dort einen weiteren Bischof, wie Kardinal Bagnasco schickt. Ein Name welchen man in diesem Kontext des öfteren hört ist der des aktuelle Zeremonienmeister für die Liturgischen Feiern des Papstes: Guido Marini.
Auch der 55-Jährige wird von Papst Franziskus sehr geschätzt und gilt, wie Bagnasco, als ein Priester in Kontinuität zu Kardinal Siri. Was besonders für Marini sprechen würde, ist seine Erfahrung mit dem Erzbistum. Dort wurde er nicht nur geboren und zum Priester geweiht, sondern arbeitete auch für drei Erzbischöfe als Privatsekretär und war dort, bis zu seiner Berufung nach Rom im Jahr 2007, in verschiedenen Funktionen, unter anderem auch als Domkapitular der Kathedrale und als Teil des Priesterrats, tätig.
Ein Name, welcher wiederum vor allem mit Turin in Verbindung gebracht wird, ist der des 67-Jährigen Erzbischofs von Vercelli, Marco Arnolfo. Im Jahr 1978 erhielt er für das Erzbistum Turin die Priesterweihe und war in diesem auch für eine lange Zeit, vor seiner Ernennung zum Erzbischof von Vercelli im Jahr 2014, aktiv.
Arnolfo gilt vor allem bei den jungen Leuten der Region als beliebt und ist in gewisser Weise ein Optimum für die Evangelisierung, welche Papst Franziskus und Kardinal Luis Antonio Tagle anstreben.
Bischof Marco Arnolfo |
Als Wunschkandidat des Vorgängers von Erzbischof Nosiglia, Kardinal Severino Poletto, gilt wohl Marco Brunetti, welcher das Bistum Alba, ein Suffraganbistum von Turin, leitet. Auch Calogero Marino, Bischof von Savona-Noli, ist in Turin im Gespräch und gilt auch als Außenseiterkandidat für die Erzbistümer Genua und Neapel.
Die Kandidaten für Neapel sind allgemein deutlich schwieriger zu ermitteln, wobei man dort besonders Namen hört, welche im Allgemeinen immer als Kandidaten für jedes Erzbistum genannt werden.
Zum einen ist besonders der Name von Francesco Alfano, Erzbischof von Sorrento-Castellammare di Stabia, zuhören, welcher im Priesterseminar des Bistums wohnt, anstatt in der Bischöflichen Residenz, wovon Papst Franziskus wohl sehr begeistert sei. Zudem kommt dieser aus der Region und leitet ein Suffraganbistum von Neapel (das Bistum hat jedoch trotzdem den Status eines Erzbistums).
Nach seiner Ernennung zum Kardinal wird der Name des Erzbischof von L’Aquila, Giuseppe Petrocchi, häufig genannt, wobei man sich universell eigentlich einig ist, dass seine Kardinalernennung in erster Linie mit dem dramatischen Erdbeben in dessen Erzdiözese zu tun hat. Auch der Präsident der Güterverwaltung des Apostolischen Stuhls, Nunzio Galantino, wird mit Neapel in Verbindung gebracht, wobei ich denke, dass Papst Franziskus diesen für eine andere Aufgabe nach der Kurienreform vorsieht.
AntwortenLöschenHallo Leute, wenn Sie einen echten Hacker einstellen müssen, um das Telefon Ihres Partners fernüberwachen / hacken, Ihr gestohlenes Bitcoin in Tagen / Wochen handeln oder wiederherstellen oder eine Datenbank mit garantierter Vertraulichkeit hacken können, wenden Sie sich an easybinarysolutions@gmail.com oder whatsapp: +1 3478577580, sie sind effizient und vertraulich..